Ruhe finden in einer hektischen Welt
Heutzutage sind wir ständig von Geräuschen und Ablenkungen umgeben – sei es durch soziale Medien, berufliche E-Mails oder unsere eigenen Gedanken, die uns mit Aufgabenlisten und Zukunftsängsten überfluten. Inmitten dieses Chaos vergessen wir oft einfach zu sein – und zwar im jetzigem Augenblick innezuhalten, zu atmen und uns wieder mit uns selbst und unserem Körper zu verbinden.

Meditation bietet eine Möglichkeit, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, "in sich zu gehen" und "zu fühlen, was jetzt gerade da ist“. Sie kann uns helfen uns mit unserem wahren Selbst zu verbinden – jenseits von Gedanken.
Es geht darum, Achtsamkeit zu kultivieren und zu lernen, die eigenen Gedanken ohne Urteil zu beobachten und sie als das zu akzeptieren was sie sind: Nämlich Gedanken und nicht unsere Identität. Wir werden zum beobachtenden Bewusstsein, das diese Gedanken und Emotionen wahrnimmt, ohne uns damit zu identifizieren. Es folgt ein Wechsel vom „Denkenden Selbst“ zum „Bewusstseins-Selbst“.
Egal, ob du nach einem Weg suchst, Ängste abzubauen, die Konzentration zu verbessern oder einfach etwas mehr Ruhe in deinen Alltag bringen möchtest – Meditation hat die Kraft, dein Leben auf kleine, aber bedeutende Weise zu verändern.
Was ist Meditation?

Durch Meditation können wir die Aufmerksamkeit nach innen lenken. Es geht darum, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, sei es zum Beispiel durch die bewusste Wahrnehmung der Atmung, durch das Wiederholen eines bestimmten Mantras oder durch das Beobachten der eigenen Gedanken in einem Zustand der Offenheit und Akzeptanz zu verweilen.
Aber Meditation kann auch weiter gehen, nämlich in das bewusste Fühlen was gerade in unserem Körper passiert und welche Emotionen man gerade wahrnimmt.
Es gibt unzählige Formen der Meditation, aber sie alle teilen ein gemeinsames Ziel: Raum für Bewusstsein zu schaffen.
Es ist ein Weg, dem Geist zu lehren, sich mehr der eigenen Gedanken und Emotionen bewusst zu werden – und dadurch ein Gefühl der Ruhe zu entwickeln, das sich in den Alltag übertragen lässt. Doch anstatt nach einem bestimmten Zustand oder einer Erfahrung zu streben, bietet Meditation eine Einladung, einfach mit dem zu sein, was im Moment geschieht, ohne ein bestimmtes Ergebnis zu erzwingen. Dies kann zunächst Unbehagen, Rastlosigkeit oder sogar Langeweile umfassen und in den meisten Fällen kommen Zweifel auf, wie:
"Mache ich das richtig"
"Vielleicht ist das nicht der richtige Zeitpunkt"
"Eine andere Methode ist möglicherweise besser"
usw.
Wenn wir zur Ruhe kommen, haben Gedanken Platz aufzukommen. Das alles ist ein natürlicher Prozess und die Akzeptanz darüber ist das, was uns zu mehr Bewusstsein bringt. Denn Achtsamkeit passiert genau dann wenn man bemerkt, dass man sich in Gedanken verlaufen hat. Es ist wichtig, dies als etwas Gutes zu sehen und hierbei nicht zu hart zu sich selber zu sein.
Gründe für Meditation
Hier sind einige der Gründe, warum Menschen sich für Meditation entscheiden:
Stressabbau/Beruhigung des Nervensystems
Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten
Emotionen fühlen lernen
Erholsamer Schlaf
Steigerung des geistigen, emotionalen und körperlichen Wohlbefindens
Die Wissenschaft hinter der Meditation
Viele der positiven Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit können wissenschaftlich belegt werden. Meditation fördert die Neuroplastizität des Gehirns, was bedeutet, dass das Gehirn seine Struktur verändern kann, um besser mit Stress umzugehen und das Wohlbefinden zu steigern (Lazar et al. 2005).

Darüber hinaus wurde Meditation mit Verbesserungen bei psychischen Gesundheitsproblemen wie Angst, Depression und chronischen Schmerzen in Verbindung gebracht (Goyal et al. 2014).
Aber es geht nicht nur um Hirnforschung. Meditation hilft auch, die Reaktion des Körpers auf Stress zu regulieren, den Blutdruck zu senken und das Immunsystem zu stärken (Creswell et al. 2012; Anderson et al. 2008).
Kurz gesagt, Meditation ist eine ganzheitliche Praxis, die sowohl deinem Geist als auch deinem Körper zugutekommt.
Wie du mit Meditation beginnen kannst
Wenn du neu in der Meditation bist, mag die Vorstellung, still zu sitzen und den Geist zu beruhigen, zunächst abschreckend wirken. Aber keine Sorge – es gibt kein richtig oder falsch, wenn es um Meditation geht.
Es gibt unzählige Arten mit denen du beginnen kannst, hier findest du ein paar Beispiele:
Stille Meditation
Fokus auf den Atem oder den gegenwärtigen Moment.
Gedanken beobachten, nicht bewerten.
Zustand der Ruhe und Präsenz mit dem einfachen Bewusstsein der Gegenwart.
Mantra Meditation
Mantra wählen, wie zum Beispiel "Om" oder persönliche Mantras.
Mantra in einem natürlichen Rhythmus wiederholen.
Atem-Meditation
Atemzüge zählen oder jede Ein- und Ausatmung bewusst wahrnehmen. Zum Beispiel: Atme ein und zähle „1“, atme aus und zähle „2“, und fahre so fort bis „10“. Wenn du bei 10 angelangt bist, beginne wieder bei „1“.
Auftauchende Gedanken akzeptieren.
Bodyscan
Wahrnehmung des gesamten Körpers von Kopf bis Fuß.
Jedes Körperteil spüren, ohne zu urteilen.
Geh-Meditation
Konzentration auf die Erfahrung des Gehens legen.
Spüre, wie dein Fuß den Boden berührt.
Nimm die Aufwärtsbewegung des Fußes wahr, wenn du ihn anhebst.
Spüre das Gewicht, das von einem Fuß auf den anderen übergeht.
Geführte Meditation
Unter Anleitung die Konzentration auf bestimmte Aspekte der Erfahrung (z.B. Atem, Körper, Visualisierung) legen.
Der Schlüssel liegt in der Beständigkeit und Geduld. Fange klein an. Ich selber habe mit zwei Minuten angefangen und mich über einen langen Zeitraum gesteigert, heute gehört es für mich zum Alltag. Denn schon wenige Minuten täglich können einen Unterschied machen.
Achtsamkeit und Bewusstsein können in jedem Aspekt des täglichen Lebens einfließen, sei es bei der Arbeit, im Familienleben oder in sozialen Situationen. Denn unser Bewusstsein ist immer gegenwärtig und wir können jederzeit darauf zugreifen.
Buchtipp:
Handbuch Meditation - Culadasa John Yates
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